Verringerte Abwehrkräfte stärken: ein ganzheitlicher Ansatz

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Dieser Blog richtet sich vor allem an Fachkräfte im Gesundheitswesen.

Wie funktioniert das Immunsystem?


Das Immunsystem besteht aus den folgenden drei Abwehrlinien:
Erste Abwehrlinie: Damit sind die Barrieren gemeint, wie die Haut und die Schleimhäute.
Zweite Abwehrlinie: Hierbei handelt es sich um das angeborene Immunsystem.
Dritte Abwehrlinie: Darunter wird das erworbene Immunsystem verstanden.

Gelangt der Krankheitserreger beispielsweise über die Atemwege durch die Schleimhaut in den Körper, treten die Zellen des angeborenen Immunsystems in Aktion. Diese Immunzellen kommen aus einer Art „Kaserne“ wie den Lymphknoten, der Thymusdrüse oder dem Knochenmark. Anschließend wandern diese Immunzellen über den Blutkreislauf zum Ort des Krankheitserregers und zerstören ihn. Im Grunde ist die Entzündungsreaktion also der Ausgangspunkt für eine Lösung. Zu den drei Abwehrlinien lässt sich noch einiges mehr sagen.

Immunologische Homöostase


Eine physiologische Entzündungsreaktion ist eine stark regulierte Reaktion. Sie steigt bis zu einem bestimmten Punkt stark an und hört dann „von selbst“ auf. Auf diese Weise hält der Körper eine immunologische Homöostase aufrecht. Es kann jedoch auch zu einem immunologischen Ungleichgewicht kommen. In diesem Fall liegt eine Störung des Immunsystems vor. Bei einer Überaktivität des Immunsystems können chronische Entzündungen und Autoimmunerkrankungen entstehen. Wenn das Immunsystem nicht aktiv genug ist und somit eine zu hohe Toleranz aufweist, reagiert die Abwehr nicht bei Bedarf - eine Immunschwäche kann die Folge sein. Beim Gleichgewicht des Immunsystems spielt der Eicosanoid-Schalter eine bedeutende Rolle. Dieser Schalter setzt das Immunsystem je nach Bedarf in Gang oder schaltet es aus. Der Schalter ist von der richtigen Versorgung mit Nährstoffen über die Ernährung abhängig, insbesondere mit Omega-3-Fettsäuren aus Fisch.

Einflussfaktoren auf die Abwehrkräfte


Es gibt zahlreiche Einflussfaktoren auf die Abwehrkräfte, wie beispielsweise Ernährung und Bewegung. Es geht aber noch weit darüber hinaus. Die Lebensbedingungen in der Kindheit spielen eine große Rolle für die Entwicklung des Immunsystems. Beispiele für diese Bedingungen und Faktoren sind:

• Ernährung der Mutter vor und während der Schwangerschaft
• Natürliche Geburt oder Kaiserschnitt
• Stillen und Flaschenernährung
• Die Ernährung in der Kindheit
• Leben mit Geschwistern
• Leben mit (Haus-)Tieren

Auch die Nährstoffe in der Kindheit spielen eine große Rolle. Es gibt Nährstoffe, die die Entwicklung des Immunsystems und das Risiko für nicht übertragbare Krankheiten in den ersten 1000 Lebenstagen beeinflussen. Beispiele dafür sind Eiweiß, Omega-3, Vitamin B12, Vitamin D, Eisen und Zink.

Schlaf


Schlaf ist sehr wichtig für die Abwehrkräfte. Bei zu wenig Schlaf gerät das Immunsystem aus dem Gleichgewicht. Was kann man also für eine bessere Nachtruhe tun? Möglichst für einen abgedunkelten Raum sorgen. Außerdem das Schlafzimmer kühl halten, damit man besser einschläft. Auf elektronische Geräte in diesem Raum sollte ebenfalls verzichtet werden.

Biorhythmus

Eine Störung des Biorhythmus führt auch zu einer Fehlregulierung von Immunreaktionen und Entzündungen. Für einen besseren Biorhythmus haben wir die folgenden Tipps:

• Befolgung eines 12-12-Rhythmus
• Für ausreichend Tageslicht sorgen, am besten schon gleich nach dem Aufstehen
• Morgens kalt duschen

Bewegung und frische Luft


Körperliche Aktivität hat einen großen Einfluss auf die Abwehrkräfte. Schon gewusst? Die meisten Menschen in Deutschland verbringen in den Wintermonaten 21 Stunden oder mehr am Tag in geschlossenen Räumen. Das ist eindeutig zu wenig. Es empfiehlt sich also, öfter nach draußen zu gehen und sich regelmäßig im Wald aufzuhalten. Das Waldgebiet ist gut für die Abwehrkräfte, weil es den Adrenalinspiegel senkt. Bewegung bei Tageslicht in der Natur unterstützt also die Abwehrkräfte.

Stress


Wenn man nicht gestresst ist und somit kein Stressreiz vorhanden ist, bleibt der Körper im Ruhemodus, in dem er sich auf die Verdauung der Nahrung konzentriert. Die Immunzellen bleiben in den Kasernen, zum Beispiel in den Lymphknoten, und die Barrieren sind intakt. Bei akutem Stress kommt es aufgrund eines kurzfristigen Stressreizes zu einer Kampf-/Flucht-Reaktion. Dabei wird Adrenalin ausgeschüttet, das bewirkt, dass die Immunzellen die Kaserne verlassen und in den Blutkreislauf gelangen. Außerdem wird bei Stress Cortisol ausgeschüttet. Cortisol lenkt die Immunzellen an den richtigen Ort und liefert Energie für die Immunzellen. Ist die Aufgabe erledigt und der Krankheitserreger abgewehrt, schickt das Cortisol die Immunzellen zurück in die Kaserne. Bei chronischem Stress hält die Kampf-/Flucht-Reaktion über einen langen Zeitraum an. Das heißt wiederum, dass das bei Stress ausgeschüttete Adrenalin die Immunzellen immer wieder aus der Kaserne holt. Wie gerade beschrieben, wird bei einem Stressreiz zudem Cortisol ausgeschüttet, doch bei anhaltendem Stress werden bestimmte Immunzellen resistent gegen das Cortisol. Infolgedessen zirkulieren die Immunzellen weiter im Blutkreislauf und werden daran gehindert, in die Kaserne zurückzukehren. Das Ergebnis ist eine chronische (leichtgradige) Entzündung.

Darmgesundheit


Das Mikrobiom spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Ausbildung und Entwicklung des Immunsystems. Darüber hinaus reguliert das Immunsystem die Symbiose des Darms. Das Immunsystem und der Darm sind also eng miteinander verbunden. Schon gewusst? Rund 80 Prozent aller Lymphozyten befinden sich auf der Ebene des Darms im mukosalen Immunsystem. Das Darmmikrobiom stimuliert oder hemmt kontinuierlich das Immunsystem. Die Zusammensetzung des Mikrobioms bestimmt also, wie reaktiv oder wie tolerant die Immunzellen sind. Deshalb ist es wichtig, gut auf den Darm zu achten!

Ernährungszustand


Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die Abwehrkräfte. Die Immunzellen werden stark von Nährstoffen beeinflusst. Nachfolgend sind Beispiele für Nährstoffe aufgeführt, die eine wichtige Rolle für die Immunzellen spielen:

• Vitamin C ist unter anderem in Zitrusfrüchten, Paprika und Brokkoli enthalten.
• Vitamin D wird vom Körper durch die Einwirkung von Sonnenlicht gebildet.
• Vitamin E ist in Meeresfrüchten, Nüssen und Samen enthalten.
• Zink ist ebenfalls in Meeresfrüchten, Nüssen und Samen enthalten.
• Omega-3 kommt in fettem Fisch und anderen Meeresfrüchten vor.
• Probiotika finden sich in Joghurt, Kefir und Kombucha.
• EGCG ist in grünem Tee enthalten.
• Lactoferrin wird vom Körper selbst hergestellt, zum Beispiel beim Armkrafttraining.

Fasten


Es kommt nicht nur darauf an, was gegessen wird, sondern auch, wann gegessen wird. Deshalb trägt Fasten zu einem gut funktionierenden Immunsystem bei. Fasten sorgt dafür, dass die Immunzellen ordnungsgemäß dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden. Fasten reduziert ferner Entzündungsfaktoren. Außerdem führt es zu einem Anstieg der antimikrobiellen Wirkstoffe. Darüber hinaus verbessert sich der Biorhythmus durch Fasten. Das ist ein echter Gewinn, denn auch der Biorhythmus spielt eine wichtige Rolle für die Abwehrkräfte.


Wie sorge ich für gute Abwehrkräfte?


Und welche Vorgehensweise empfiehlt sich im Falle einer Infektion? Nachfolgend einige Tipps:
• Stress vermeiden
• Die Kalorienzufuhr einschränken, aber ausreichend trinken
• Heilpflanzen und Kräuter einsetzen
• Für gute Belüftung in der Wohnung oder ausreichend Frischluft im Freien (in der Natur) sorgen
• Fieber, Husten oder Durchfall nicht (zu schnell) künstlich unterdrücken

Vorbeugende Maßnahmen


Ernährung


Eine gute Ernährung beginnt eigentlich schon vor der Geburt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Mutter die richtigen Nährstoffe in der richtigen Menge zu sich nimmt. Zunächst einmal ist eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung wichtig. Außerdem sollte auf die Zufuhr der entsprechenden Nährstoffe geachtet werden, die eine Rolle für die Abwehrkräfte spielen, wie Zink, Selen und Omega-3. Außerdem ist es wichtig, zwischendurch zu fasten.

Schlaf und Biorhythmus


Auch Schlaf und Biorhythmus sind zum Schutz vor Krankheitserregern von Bedeutung. Dabei zählt nicht nur ausreichend Schlaf, sondern auch eine gute Schlafqualität. Es sollten ein guter Biorhythmus aufrecht erhalten und chronischer Stress reduziert werden.

Bewegung und frische Luft


Es ist hinlänglich bekannt, dass Bewegung gut ist, aber wie geht man am besten dabei vor? Es empfiehlt sich leichte bis mittelschwere Bewegung auf nüchternen Magen. Dazu zählt zum Beispiel ein Spaziergang im Wald. Die Natur bietet frische Luft, die sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.

Darm


Da der Darm und das Immunsystem untrennbar miteinander verbunden sind, ist es von besonderer Bedeutung, gut auf den Darm zu achten. Das gelingt durch den Verzehr von prä- und probiotischen Lebensmitteln oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. Darüber hinaus wirkt sich Zink positiv auf den Darm aus.

Vorgehensweise im Falle einer Infektion


Im Falle einer Infektion sollte man sich Zeit für die Erkrankung nehmen. Ruhe ist für die Genesung äußerst wichtig. Deshalb ist genügend Schlaf erforderlich. Es sollten nur kleine Mahlzeiten gegessen oder gefastet werden. Stress ist zu vermeiden, ebenso wie intensiver Sport. Stattdessen sollte das Immunsystem bei der Bekämpfung des Krankheitserregers unterstützt werden. Möchtest du wissen, wie du das Immunsystem am besten unterstützen kannst? Und möchtest du auch wissen, welche Substanzen die richtigen sind, die Krankheitserreger zu bekämpfen? Schaue dir dann unserWebinar über das Abwehrsystem an und lerne noch viel mehr!

Fazit


Wenn man Infektionen auf gesunde Weise (kurz und schmerzlos) über sich ergehen lässt, baut man ein gut funktionierendes Immunsystem auf, das einem in Zukunft noch besser helfen wird. Wir haben die Faustregeln für eine gute Abwehr aufgelistet:

1. Vorbeugen, vorbeugen, vorbeugen! Das erreicht man mit einem gesunden Lebensstil.
2. Nicht abbremsen, sondern helfen! Zeit, Energie und die richtigen Nährstoffe helfen deinem Immunsystem.
3. Sorge für ein gutes Mikrobiom, das für das richtige Funktionieren des Immunsystems notwendig ist.